Projektvorstellungen

50hertz Netzverstärkung 380-kV Kabeldiagonale Berlin

Für die Netzverstärkung Berlins ist eine neue unterirdisch verlaufende Kabeldiagonale geplant. Die 6,7 km lange Kabeltrasse wird in einem bis zu 25 m unterhalb Berlins liegenden Tunnelbauwerk (lichtes Innenmaß: ca. 3 m) verlegt, das durch separate Schachtbauwerke in vier Abschnitten unterteilt ist. Beginnend am Startschacht an der Rudolf-Wissell-Brücke verläuft die Trasse über die beiden Zwischenschächte im Bereich Goßlarer Ufer und Straße des 17. Juni bis zum Endschacht Umspannwerk Mitte. Dabei werden nicht nur bestehende Gebäude unterquert, sondern auch die Bundeswasserstraße Spree, der Landwehrkanal sowie die U-Bahnlinien U7 und U9.

Die Schachtbauwerke werden mit Hilfe einer umschließenden Schlitzwand und Unterwasserbetonsohle gegründet. Der Startschacht besteht aus einem Haupt-, einem Zwischen und einem Nebenschacht. Die Unterkante der am tiefsten liegenden Unterwasserbetonsohle des Hauptschachtes liegt bei +1,24 m NHN und somit ca. 30 m unterhalb der Geländeoberkante. Alle anderen Schächte haben nur ein Schachtbauwerk in kreisrunder Form und liegen etwas höher.

Aus wasserhaltungstechnischer Sicht werden nach Aushärtung der UW-Betonsohle die Tröge gelenzt. Das geförderte Wasser wird unter Berücksichtigung der vorgeschriebene Parameter in das vorgesehene Oberflächengewässer abgleitet. Im Falle einer Überschreitung ist für die zu reinigenden Parameter eine Grundwasserreinigungsanlage vorgesehen. Kann der Reinigungserfolg nicht erzielt werden, wird das geförderte Wasser über eine extra Ableitung in die Misch-/Schmutzwasserkanalisation eingeleitet.

Bei Auftreten von nicht eingeplanten Ereignissen, wie z.B. einem zu hohen Grundwasserzulauf mit sandigen Anteilen in die Baugrube, kann die Baugrube sofort geflutet werden. Je nach Größe der einzelnen Schächte ist eine separat unabhängig voneinander dimensionierte Flutungsanlage vorgesehen.

Beim größten Schacht an der Rudolf-Wissell-Brücke kann die Anlagentechnik im Falle einer Havarie bis zu 600 m³/h fördern. Bei einem Gesamtvolumen der drei Schächte von ca. 10.500 m³, wären diese im gelenzten Zustand innerhalb von nicht mal 24 h (ca. 18h) bis zum Ruhewasserspiegel von 30,20 m NHN wieder aufgefüllt.

BAB 100, 16. BA - AD Neukölln bis AS Treptow

Der 16. Bauabschnitt ist eine Erweiterung der Stadtautobahn A 100 und verbindet das Autobahndreieck Neukölln mit der Anschlussstelle Treptower Park. Der neue Streckenabschnitt ist 3,2 km lang und verläuft durch die Berliner Stadtteile Treptow Köpenick und Neukölln. Von den 3,2 km Straßentrasse liegen 385 m innerhalb eines Tunnelbauwerks (Bereich Grenzallee). Die restlichen 2,3 km des Straßenabschnittes verlaufen in Troglage.

Zur Realisierung des Projektes ist die Gesamtstrecke in sechs Lose aufgeteilt, die wiederum nochmals in 27 Baudocks unterteilt sind. Aufgrund des oberflächennahen Grundwasserhorizonts ist für die Herstellung eines jeden Bauloses eine separate Grundwasserabsenkung vorgesehen.

Die ARGE Brechtel Spezialtiefbau GmbH / PST Grundbau GmbH wurde mit dem zentralen Grundwassermanagement beauftragt, um das anfallende Lenz- und Restwasser der einzelnen Lose in den Neuköllner-Schifffahrts-Kanal abzuleiten. Doch nicht nur die Ableitung stellt bei diesem Projekt eine Herausforderung dar. Auch die Versorgung der einzelnen Bauabschnitte mit Kompensations- und Havariewasser muss gewährleistet werden, um z.B. bei Aushubarbeiten in den einzelnen Baudocks einen Grundbruch zu vermeiden oder im Falle einer Havarie die Baudocks schnellstmöglich mit Wasser wieder aufzufüllen.

Um die enorm hohen Wassermengen zu transportieren, werden für die Ableitung und die Versorgung insgesamt 13 km Rohrleitung innerhalb der Berliner Stadtteile Treptow und Neukölln aufgebaut. Des Weiteren sind für das Bauvorhaben 2 Einleit- und Entnahmebauwerke sowie 6 Pumpstationen vorgesehen, die durch aufwendige Steuerungs- und Messtechniken betrieben und kontrolliert werden.

Das Projekt hat eine Gesamtbauzeit von 9 Jahren und kostet ca. 473 Mio Euro.

Artikel in der BZ-Onlineausgabe vom 05.04.2016.

Neubau U-Bahnlinie U5

Das Projekt Neubau der U-Bahnlinie 5 stellt eines der größten derzeitig in Berlin durchgeführten Bauprojekte dar. Die Brechtel Spezialtiefbau GmbH wurde mit der Realisierung der Wasserhaltungsmaßnahme beauftragt.

Das Los 1 besteht aus drei Teilabschnitten, die sich aus dem Bau der Gleiswechselanlage am Bahnhof Berliner Rathaus, dem Bahnhof Unter den Linden und dem Bahnhof Museumsinsel zusammensetzen. Diese 3 Abschnitte bilden später nicht nur die Möglichkeit für tausende Reisende die neue U5 zu nutzen, sondern stellen gleichzeitig auch die Start- und Zielschächte der zum Einsatz kommenden Tunnelbohrmaschine dar, die die Lücke zwischen dem Bahnhof Alexanderplatz und dem Bahnhof Brandenburger Tor schließen soll. Die entstehenden Kosten für die insgesamt 1,6 Kilometer lange Verbindungsstrecke belaufen sich dabei auf ca. 433 Millionen Euro (Quelle: Tagesspiegel).

In Bezug auf die Wasserhaltung aller drei Teilabschnitte sieht die Planung vor, die trockene Herstellung der Bauwerke durch Trogbaugruben zu gewährleisten. Aufgrund der Bauwerkstiefen von bis zu 40 Metern unter Gelände, der Gesamtgrundfläche von ca. 10.000 m und des Grundwasserspiegels fallen dadurch sehr hohe Lenz- und Restwassermengen von mehreren hunderttausend Kubikmetern an, die über kilometerlange Leitungssysteme der Brechtel Spezialtiefbau GmbH durch die Berliner Mitte, je nach Wasserqualität, in die Kanalisation oder natürliche Gewässer eingeleitet werden.

Insgesamt hat das Bauvorhaben Neubau U5 eine Dauer von ca. 7 Jahren und wird voraussichtlich 2019 fertiggestellt sein.

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